Nach dem Bestseller-Roman von Carsten Henn
Tag für Tag steht Carl Kollhoff im Hinterzimmer eines Buchladens und schlägt sorgfältig Bücher in Papier ein, um sie zu den Stammkunden in der Stadt zu bringen. Bücher sind das größte Glück des wortkargen älteren Mannes, der ansonsten jeglichen Kontakt zu anderen Menschen scheut. Auf einem seiner Rundgänge heftet sich die neunjährige Schascha an seine Fersen. Widerwillig lässt sich Carl auf das Mädchen ein, das ihn fortan auf seinen Botengängen begleitet und ihn den „Buchspazierer“ nennt. Schnell gewinnt Schascha auch die Herzen von Carls Stammkunden und wirbelt nicht nur deren Leben gehörig durcheinander, sondern bringt auch Carl dazu, aus seiner eigenen Welt auszubrechen. PRESSENOTIZ DER BUCHSPAZIERER, basierend auf dem gleichnamigen Bestseller-Roman von Carsten Henn, ist eine warmherzige Hommage an die Literatur, das Leben und die Liebe, die große Gefühle auf die Leinwand zaubert. Ein Feelgood-Movie, das zum Träumen, Weinen und Lachen anregt. Der im November 2020 erschienene Roman begeisterte im deutschsprachigen Raum bislang über 500.000 Leser:innen, stand monatelang in den Top 10 der Spiegel-Bestsellerliste und wurde erfolgreich in 29 Länder weltweit verkauft.
INTERVIEW MIT NGO THE CHAU (Regie & Kamera)
Worin besteht für Sie die Faszination dieses Kinostoffes? „Der Buchspazierer“ ist kein Werk, das sich so einfach auf einen Nenner bringen lässt. Die größte Faszination dieses Stoffes bestand für mich in der generationsübergreifenden Kommunikation, die sich zwischen alten Menschen und ganz jungen Menschen entwickelt. Das Schöne ist, dass dies durch das Medium Buch erfolgt. Die Kunstform Literatur ist für uns alle enorm wichtig, denn Bücher bilden nicht nur in ihrer ganzen Vielfalt Geschichten ab, sondern führen auch tatsächlich zu einem Austausch. Selbstverständlich lassen sich Bücher allein hinter verschlossenen Türen lesen, aber es ist gesellschaftlich von Bedeutung, dass Bücher auch ein Kommunikations-Tool sind. Für mich ist das enorm wichtig gewesen.
INTERVIEW MIT CHRISTOPH MARIA HERBST (Carl Kollhoff)
Der Autor Carsten Henn hat mit seinem Roman die Vorlage für unseren Film geschaffen. Es geht um einen Menschen, der einen Beruf ausübt, den es so eigentlich gar nicht gibt. Den Namen „Buchspazierer“ gibt ihm die kleine Schascha, die neben ihm die zweite Hauptfigur ist. Er selbst würde sich nicht so nennen, sondern mit seinem bürgerlichen Namen Carl Kollhoff vorstellen. Der „Buchspazierer“ ist der Einzige oder Letzte seiner Art, der die Bücher persönlich zu seinen Kunden nach Hause bringt. Er arbeitet für eine kleine Buchhandlung und liefert zu Fuß die bestellten Bücher aus. Er lebt in seiner Buchstaben- und Literaturwelt. Wer sind die Kunden, die er mit Büchern beliefert? Seine Kundschaft besteht aus Sonderlingen oder Parias, wie ihm selbst. Es sind alles Menschen, die am Rande oder vielleicht sogar außerhalb der Gesellschaft stehen. Insofern sind diese Figuren eine Art Panoptikum von sonderbaren Charakteren, in dem Carl Kollhoff das zentrale Bindeglied darstellt. Warum gibt er seinen Stammkunden literarische Namen? Der vornehme Herr von Hohenesch, den Edin Hasanovic spielt, zeigt für ihn eindeutig Züge einer der Hauptfiguren aus dem Roman „Stolz und Vorurteil“ von Jane Austen. Deshalb nennt er ihn Mr. Darcy. Die Frau Hillesheim, gespielt von Maren Kroymann, die bunte Klamotten trägt und ihn meistens fröhlich begrüßt, ist für ihn Pippi Langstrumpf. Er hat für jeden Kunden und für jede Kundin ein literarisches Vorbild, weil er sich die echten Namen gar nicht merken kann und will. Welche Rolle spielt Schascha in der Welt des kauzigen Buchausträgers? Schascha ist die wesentlichste Figur in seinem Leben, mit der er anfangs fremdelt. Mit Menschen aus dem echten Leben, für die ihm keine literarischen Namen einfallen, kann er nicht viel anfangen. Carls Charakter besitzt soziophobe Züge. Er erinnert an einen Mönch, wenn er mit seinen Büchern unterwegs ist. Es hat mir sehr großen Spaß bereitet, diesen Charakter zu spielen, weil er Ecken und Kanten besitzt und nicht angepasst und stromlinienförmig durch sein Leben und das Leben der anderen geht. Metaphorisch gesprochen ist er wie in einem Tunnel unterwegs. Die kleine Schascha schafft es, in diesem Tunnel Licht anzuzünden.
SA 15.03.2024 | 19:30 Uhr
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